Fakten zur Griechenland-Debatte
8. Mai 2011 in Allgemein
SpiegelOnline hatte bereits am Freitag darüber spekuliert, dass Griechenland einen Austritt aus der Euro-Zone erwägt und dies mit einer Abwertung der neuen heimischen Währung von 50% und mehr gegenüber dem Euro einhergehen könnte. Nach dem Treffen einiger Finanzminister der Eurozone in Luxemburg, an dem auch EZB-Chef Jean-Claude Trichet, und EU-Währungskommissar Olli Rehn teilnahmen, folgten eifrige Dementis.
Nur sieht man sich die wirtschaftliche Situation Griechenlands und die Schuldenlast des Staates an, wird klar, Griechenland ist am Ende und unter dem Korsett des Euro sind die strukturellen Probleme und vor allem die mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft nicht zu lösen. Die Sparmaßnahmen (Austeritätsmaßnahmen) würgen die Wirtschaft ab und selbst das vordergründige Ziel eines sinkenden Staatsdefizits gerät aktuell in akute Gefahr.
Die Absenkung des gesamtstaatlichen Defizits von 15,6% des nominalen BIPs im Jahr 2009 auf ein Defizit von 10,5% des nom. BIP s in 2010 wurde oft als Beleg einer Verbesserung der Situation herangezogen. Auch ein sonst respektabler Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, verklärte in einem seiner Marktberichte die Länder der Südperipherie inkl. Irland und deren “Fortschritte” in Folge der Austeritätsmaßnahmen mit dem Titel Reformländer.