Der gefakte Zensus-Fragebogen”Das dürfen die”
Wahlverhalten, Drogenkonsum – was verraten Bürger, wenn sie glauben, die Volkszähler stehen vor der Tür? Ein Test zeigt, wie die Leute reagieren. VON P. WRUSCH / A. SEUBERT
Falscher Zensus: Brav öffnen Berliner ihre Wohnungstüren und beantworten fiktive und reale Fragen.
Foto: Amélie Losier
Seit Montag klopfen 80.000 Menschen an Türen in Deutschland. Sie dürfen sich für die erste gesamtdeutsche Volkszählung von zehn Prozent der Bürger Angaben einholen, etwa zu Religion, Weltanschauung oder zum Migrationshintergrund. Und es regt sich kaum Protest dagegen. Ganz anders als bei der letzten Volkszählung 1987. Offenbar gilt es heute in Deutschland nicht mehr als problematisch, beim Staat solche Daten anzugeben.
Wirklich? Wie bereitwillig würden uns die Leute Fragen beantworten, die der Staat nicht stellen sollte? Um das herauszufinden, haben wir einen Fragebogen gebastelt. Der beginnt mit Fragen, die tatsächlich von Zensus-Erhebungsbeauftragten gestellt werden, und geht über zu Fragen nach politischer Einstellung, Drogenkonsum und Geschlechtsverkehr. Wann werden die Leute misstrauisch? Verraten sie uns Dinge, die sie nicht einmal auf Facebook posten?
via Der gefakte Zensus-Fragebogen: “Das dürfen die” – taz.de.