Polizei und Sicherheitskräfte reagierten auf die friedlichen Demonstrationen im Frühjahr 2011 mit massiver Gewalt und willkürlichen Festnahmen. Mindestens 840 Menschen starben. Viele der später Freigelassenen berichteten Amnesty über erniedrigende Behandlung, Schläge und Folter.
Die 20-jährige Salwa Hosseini schilderte Amnesty im Gespräch, wie sie nach ihrer Festnahme mit anderen Frauen gezwungen wurde, sich auszuziehen. Die Leibesvisitation wurde bei geöffneten Türen und offenem Fenster vorgenommen. Salwa Hosseini berichtete, dass Soldaten Fotos von den nackten Frauen gemacht hätten. Anschließend wurden an den Frauen „Jungfräulichkeitstests“ vorgenommen. Einige Frauen wurden geschlagen und mit Elektroschocks gequält.
Familien, die über den Tod ihrer Angehörigen bei den Protesten Aufklärung verlangen, werden eingeschüchtert und unter Druck gesetzt. Damit soll verhindert werden, dass sie Gerechtigkeit fordern und Übergriffe der Sicherheitskräfte während und nach der Revolution zur Anzeige bringen.
Für jede neue Regierung wird es eine zentrale Aufgabe sein, Folter wirklich zu stoppen! Jetzt ist die Zeit des Wandels und der Veränderung in Ägypten. Folter muss jetzt und zukünftig verhindert werden. Folterfälle aus der Vergangenheit müssen aufgeklärt werden!
Setzen Sie jetzt ein wichtiges Zeichen gegen Folter in Ägypten. Unterschreiben Sie die Petition an den ägyptischen Innenminister.
Amnesty International wird die Unterschriften der Online-Petition zusammen mit vielen weiteren Petitionen, die bundesweit von UnterstützerInnen gesammelt werden, den ägyptischen Behörden übergeben.